Massageöle, Massagebalsame 

Das richtige Öl

Ein Öl für die Massage soll auf Pflanzenbasis sein und nicht zu schnell in die Haut einziehen. Alle Öle, die für die Küche verwendet werden können, können auch als Massageöle gebraucht werden. Sehr gut eignet sich das Bio-Sonnenblumenöl vom Coop (High Oleic Öl zum Kochen und Braten). Aufgrund des hohen Gehaltes an der einfach ungesättigten Ölsäure ist es wärme- und lichtstabil und weist keinen starken Eigengeruch auf. Wenn du ein Kokos- oder Olivenöl nimmst, bevorzuge eine Qualität, die schonend desodoriert wurde und duftneutral ist.

Natürlich können auch kaltgepresste Öle genommen werden, wie etwa kaltgepresstes Mandelöl. Diese Öle werden jedoch schnell ranzig. Schon der kleinste Hauch von “ranzig” wird als sehr unangenehm empfunden. Gerade diese wertvollen Öle, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind, sind leider auch sehr oxidationsempfindlich. Sauerstoffmoleküle verbinden sich mit dieser Art von Fettsäuren rasch zu oxidierten Nebenprodukten, die die Haut reizen und für den ranzigen Geruch verantwortlich sind. Wenn mit solchen Ölen massiert wird, dann gilt es besonders, die unten aufgeführten Tipps zu beherzigen.

Für alle Massageöle gilt:

●        Rasch aufbrauchen: die eingekaufte Menge Öl der Anzahl Massagen anpassen.

●        Luftgeschützt aufbewahren: keine halbleeren Flaschen, die lange rumstehen.

●        Kühl aufbewahren: Raumtemperatur ist in Ordnung, aber nicht in der Nähe von Heizkörpern.

●        Lichtgeschützt aufbewahren: bei Nichtgebrauch in den dunklen Schrank stellen.

Massageöl - Fläschchen

Gut geeignet sind Fläschchen aus Plastik mit Klappausgiesser, 100 - 150ml, die zum Beispiel im 2er Set in Outdoor Läden erhältlich sind (in der Schweiz online über z. B. bergzeit.ch, oder in den Transa oder Bächli Geschäften, Relags Fläschchen mit Klappausgiesser 120ml).

Flache Massage Ölflaschen, nur in Deutschland erhältlich: https://www.integralis-shop.de/Massageoele/Massage-Oelflasche-150-ml.html

Massageöl-Verbrauch

Pro Massage braucht es cirka 15 - 25 ml Öl.

Rezeptur Massagebalsam

Zur Massage von Füssen und Händen eignen sich neben Massageöle auch Massagebalsame, die eine etwas griffigere Konsistenz aufweisen. Herkömmliche Cremen aus dem Massage-Fachhandel enthalten viele unerwünschte chemische Begleitstoffe: Silikonderivate, Paraffine aus Erdöl, Konservierungsmittel sowie künstliche Duftstoffe.

Dabei lässt sich ein Massagebalsam selber einfach herstellen. Alles, was es braucht, ist ein Basisöl, Bienenwachs als Konsistenzgeber, und falls gewünscht, Sheabutter als zusätzlicher Weichmacher.

Basisöl

Nimm dazu ein fettes Öl, das nicht schnell ranzig wird. In der Santa Barbara Cream, einem Produkt aus der USA, das viele Esalen Practitioner verwenden, wird als Basisöl Kokosöl und Olivenöl verwendet. Es kann natürlich auch ein Sonnenblumenöl oder Rapsöl sein. Du kannst im Prinzip jedes geruchslose Öl verwenden, das du schon in der Massage oder zum Kochen brauchst. Das Basisöl verwende ich in einer Konzentration von 90%.

Bienenwachs: Konsistenzgeber

Bienenwachs, Cera flava, gibt unserem Balsam seine Streichfähigkeit. Wir brauchen es in einer Konzentration von 7 - 10%, je nachdem, was für eine Konsistenz gewünscht wird. Das Wachs schmilzt bei einer Temperatur zwischen 62 und 65°C. Du kannst Bienenwachs in vielen Apotheke als Offenware in Plättchenform kaufen. Ein gut gehäufter Teelöffel entspricht etwa 5 g Bienenwachs.

Zubereitung

Zur Zubereitung von Balsamen und Salben kannst du die “Schraubglas-Schüttel-Methode”anwenden. Falls du eine genaue Waage hast, wäge 5 g in das Glas ein. Oder nimm einen gehäuften Teelöffel Bienenwachs, das ist in etwa 5 g. Dann fülle 45 g Basisöl auf. Stelle es in einen Steamer und erwärme das Öl mit dem Bienenwachs, bis eine klare Lösung entsteht (Funktion Dampf, 75 Grad, 15 min).

Nun schüttle das Glas, bis die Lösung wieder trüb wird. Achte darauf, dass der Schraubverschluss gut zugeschraubt ist. Dann rühre mit einem Glasstab oder Löffel weiter, bis der Balsam an Konsistenz zunimmt und fast ganz erkaltet ist. Jetzt kannst du, wenn du willst, ätherische Öle hinzufügen.

Natürlich kannst du das Öl-Wachs-Gemisch auch einfach langsam auf dem Wasserbad schmelzen und es dann kaltrühren.

Wenn du grössere Mengen herstellen willst: nimm ein grösseres Schraubglas, das du danach entsorgen kannst. Alles, was mal mit Bienenwachs in Kontakt gekommen ist, ist schwer wieder sauber zu kriegen. Du kannst den Balsam nach dem Einrühren der ätherischen Öle, solange er noch halbflüssig ist, direkt in schöne, dunkle Salbentöpfchen aus Glas oder in weisse Kunststofftöpfchen giessen. Er wird in den nächsten Stunden und Tagen etwas nachhärten. Der Balsam ist 1 Jahr haltbar, falls du frische Zutaten nimmst und der Balsam dunkel aufbewahrt wird.

Nina’s Body Balm

Nina Ottenheym, Esalen Practitioner in Hamburg, beschreibt in einem Blogbeitrag die Herstellung ihres Body Balms. Sie stellt ihren Körper Balsam in grösseren Mengen her und verwendet dabei einen starken Mixer. Als Zutaten verwendet sie Bienenwachs, Oliven- und Kokosöl. Das Rezept findest du hier: Nina’s Body Balm.

Balsam mit Sheabutter und Bienenwachs

Du kannst den Balsam durch die Zugabe von Sheabutter zusätzlich verfeinern. Sheabutter ist sehr heikel in der Verarbeitung. Er mag nicht bei hohen Temperaturen geschmolzen werden oder zu rasch abkühlen. Oft gibt es, auch noch Wochen nach der Herstellung, kleine Körnchen, die auskristallisieren. Sie schmelzen bei Hautwärme wieder, aber es kann sein, dass der Balsam dadurch eine körnige Konsistenz annimmt.

Ersetze in der Rezeptur 20% des fetten Basisöles mit Sheabutter. Sheabutter schmilzt zwischen 32 bis 42°C. Lasse die erwärmte, klare Bienenwachs-Öl-Mischung auf etwa 45°C abkühlen und füge dann den noch festen Sheabutter hinzu.

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Balsam mit Sheabutter

Alternativ kannst du den Balsam ohne Bienenwachs herstellen:

30 g Basisöl

20g Sheabutter

Sanft auf dem Wasserbad schmelzen und kaltrühren. Der Balsam wird nachhärten und nach zwei, drei Wochen noch etwas fester werden.

Balsam mit Sheabutter und Kakaobutter

Eine feine Textur mit Kakaobutter ergänzt:

50 g Kakaobutter (Cacao oleum)

50 g Sheabutter

75 g Basisöl

Äusserst sanft und langsam auf dem Wasserbad schmelzen, kaltrühren und in luft- und lichtgeschützte Salbentöpfchen füllen.

Ätherische Öle für die Massage

Du kannst Massageöle und Balsame mit ätherischen Ölen verfeinern. Sehr hautfreundliche Öle sind:

  • Lavendel

  • Palmarosa

  • Rose

  • Rosengeranie

  • Thymian Chemotyp Linalool

  • Sandelholz

Dosierung ätherischer Öle in Massagebalsamen und in Ölen für Teilmassagen: 1 - 2%, das entspricht 10 - 20 Tropfen in 50 ml neutraler Grundlage.

Dosierung ätherischer Öle in Massageölen: 0.1 - 0.5%, das entspricht 1 - 5 Tropfen in 50 ml neutralem Massageöl.

Mehr Infos zu ätherischen Ölen in der Massage: Blogbeitrag ätherische Öle.